Besonderer Spielbericht zum Saisonende der Dritten- Spielzeit 2024/2025 der Regionsklasse Essen

Was daran besonders ist? So einiges!
Zum einen fand das Nachholspiel der DJK Winfried Huttrop III. vs. SC Phoenix III. nicht in eigener Halle, sondern der Heimhalle der Gäste statt. Die Gäste hätten zum eigentlich angesetzten Spieltermin keine spielfähige Mannschaft zusammenbekommen und daher bei Huttrop um Verlegung des Spiels gebeten. Dieser angefragten Verlegung hat unsere Mannschaft einstimmig zugestimmt, was in unserer Liga leider auch nicht immer so gehandhabt wird!
So kam es also, dass wir zu unserer eigentlichen Trainingszeit am Donnerstagabend anstatt am Krausen Bäumchen an der Raumerhalle mit voller Kapelle auflaufen durften. Eine weitere Besonderheit an diesem Spieltag war, das es sich nicht nur um das letzte Saisonspiel der Saison 2024/2025 handelte, sondern für drei altgediente Huttroper Mannschaftskollegen auch das letzte offizielle Handballspiel ihrer Karriere für Huttrop sein sollte.
Christian Kluh wird aus beruflichen Gründen Huttrop verlassen und sein Glück in Ostfriesland suchen. Kai Bredenbröcker und Olli Denig hängen ihre ausgelatschten Handballschuhe an den bekannten Nagel. Während Kai zu einer anderen, altersgerechten Sportart wechselt, in der ihm seine von allen Gegnern gefürchteten Wackler auch nicht weiterhelfen werden, tritt Olli Denig in den Handballruhestand und wird das Geschehen seiner alten Torwartkollegen nur noch von der Bank aus unterstützen.
Bei den beiden letztgenannten ist es nicht wirklich ein Zufall, dass am gleichen Abend in Hamburg die beiden Altinternationalen Pascal (Pommes) Hens sowie Johannes (Jogi) Bitter verabschiedet wurden !
Letzte Besonderheit des Spiels, bevor es zum eigentlichen Spielbericht geht, war die Präsenz vieler Zuschauer in der Halle, die sowohl aus dem privaten Umfeld der Spieler, wie auch aus ihren alten Mannschaften kamen. Sowohl Huttrops II. wie auch TuSEM III. und vier Spieler der I. Mannschaft des Bundesligisten waren zugegen, um die drei zukünftigen Handballrentner und ihr Team nochmal kräftig und vor allem lautstark anzufeuern. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, dass Ihr dabei ward, vom Schreiberling !!!!
Nun aber zum Spiel:
Huttrop wollte konzentriert und selbstbewusst in das Spiel gehen und ihren drei Scheidenden noch mal ein schönes Spiel bieten. Dies gelang aber erst einmal nur in den ersten beiden Minuten (1. Tor nach 1:20h), denn nach dem ersten Gegentor (1:48h) und dem kurz darauf ersten (und zum Glück einzigen) eigenen verworfenen Siebenmeter in der 3. Minute, bekam der Gast aus Frohnhausen das Spiel besser in die Hand und führte nach knapp 12 Minuten mit 4:7.
Die Huttroper Abwehr bekam insbesondere immer wieder den Mittelmann der Gäste nicht in der Griff, der dann auch noch die beiden Huttroper Schnapper Olli und Pille insgesamt 7 mal mit seinen platzierten Würfen hinter sich greifen ließ.
Vorne wurde teilweise gut abgeräumt und der Außen freigespielt, der aber in Person von unserem Prevo, zumindest in der ersten Halbzeit, kein Trefferglück hatte und den Ball an der langen Ecke vorbeizirkelte. So stand es nach 21 Minuten 8:11 für die Gäste, die ihren Drei-Tore-Vorsprung zu unserem Glück aber auch nicht ausweiten konnten.
Dieser Zeitpunkt war dann aber auch das letzte Mal, dass Phoenix eine solche Führung inne hatte. Nach unserem Anschlusstreffer zum 9:11 und dem ersten von Pille parierten Siebenmeter in der 23. Spielminute, schien der Huttroper Kampfgeist endlich erwacht zu sein (und das ohne Auszeit der beiden Huttroper Coaches Manni und Henne!) und wir kämpften uns über ein 10:11 , 12:12 und 13:13 in der letzten Spielminute zurück zu einem verdienten Unentschieden in die Halbzeitpause.
In der Pause gab es lediglich einige kleinere Ansagen, wie wir in die 2. Hälfte starten wollten, was die Mannschaft im Anschluss auch endlich gut umsetzen konnte: Die Abwehr stand wie eine Mauer und selbst der Mittelmann, der uns in der 1. Hälfte der 1. Halbzeit noch zur Verzweiflung gebracht hatte, kam zu keinem Abschluss mehr. Nachdem er in der 2. Hälfte des 1. Durchgangs durch unseren „Doc“ kurzgenommen wurde und dieser ihm auf Schritt und Tritt folgte, kam im 2. Teil des Spiels auch der Mittelblock bestens mit ihm klar und ihm keine Chance zum Durchbruch mehr.
Nach einem vorerst letzten Gegentreffer der Gäste in der 34. Minute zum 17:15 legte das Team von Manni Klingenberger und Henning Schwedtmann, gestützt auf einige wichtige Paraden ihrer beiden ehemaligen Allbau-Allstar- Keeper Pille und Olli in ihren grellen Torwarttrikots, einen 13:0 (!) Lauf hin, so dass es in der 47. Minute 30:15 für den Gastgeber stand. In dieser Zeit wurde deutlich, dass den Phoenixer Gästen scheinbar die Puste ausging, aber in der Huttroper Abwehr auch kein Durchkommen mehr zu finden war!
Nach diesem einzigartigen Vorsprung schalteten die Gastgeber in den letzten 10 Minuten in der Abwehr nochmal einen Gang zurück, so dass Phoenix zwar noch zu ein paar einfachen Toren kam, behielten im Angriff aber weiterhin die Oberhand und sicherten mit dem letzten Treffer zum 36:21 (59:58h) ihre 15-Toreführung.
Nach dem durchweg fairen Spiel beider Mannschaften (insgesamt nur 1 gelbe Karte und drei Zeitstrafen) wurden die drei Handballrentner nochmal kräftig von ihren Fans und Mitspielern gefeiert und der Bierwart hatte nach dem Spiel nochmal ordentlich zu schleppen, damit die Scheidenden auch ordentlich verabschiedet werden konnten
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Es spielten:
Paddy Bredenbröcker (1), Markus Prevonik (3), Kai Bredenbröcker (4), Lutz Alswede (4), Kai Hermann (3), Nils Graf (6), Ingo Kaufmann (2), Thomas Kortmann (8) (1/2 7M), Rulof Albert (3), Christian Kluh, Jonas Franzen (2), Pille Joswig (3/4 7 M gehalten), Olli Denig (1/2 7 Meter gehalten).
Zum Schluss noch ein Wort des Schreibers:
Nach knapp 46 Jahren aktivem Handball (davon 40 Jahre für die DJK Winfried Huttrop und 6 Jahre für den TuSEM Essen trete ich nun mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge in die Handballerrente ein. In diesen 46 Jahren durfte ich viele liebe und nette Menschen auf und neben der Platte kennenlernen (von denen einige leider auch schon nicht mehr unter uns weilen) und habe viele, in der Regel faire Spiele erleben dürfen. Ein ganz besondere Dank gilt meiner Frau, die mich in all den Jahren, die wir zusammen sind, auch als Handballer „ertragen“ musste. Auch wenn ich mit dem Handball nie Geld verdient habe, habe ich mich doch immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und den einen oder anderen privaten Termin dafür abgesagt oder verschoben. Dies scheint in der heutigen Zeit im Mannschaftssport leider nicht mehr üblich zu sein, wie ich leider in den letzten Jahren selbst immer wieder feststellen musste. Daher möchte ich auch auf diesem Wege nochmal ein dickes Danke dafür sagen, dass meine Frau mich so ertragen hat, wie ich war!
Allen anderen Weggefährten möchte ich auf diesem Wege ebenfalls Danke sagen für eine schöne, gemeinsame Zeit so wie viele spannende und aufregende Spiele, aber auch tolle und unvergessliche Mannschaftsfahrten! Ihr alle habt meinen Lieblingssport und mein Leben bereichert! Bleibt gesund und munter und so, wie Ihr seid!
Wir sehen uns, Euer Olli
Thomas Kortmann